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Ein passendes Recording Studio – Teil 2

Im Teil 1 habe ich über die ersten Schritte meiner Band gesprochen, warum wir ins große Studio gegangen sind, welche Gedanken dahinter waren und wie die Situation nach der Produktion aussah.

In diesem Beitrag möchte ich mit euch unsere nächsten Schritte in der Musikproduktion teilen und ein paar Tipps geben, was man sonst noch beachten muss.

Nach ein paar Gigs und Sammeln von guten sowie schlechten Erfahrungen habe ich angefangen über die neuen Songs und Studioaufnahmen nachzudenken. Dieses Mal wollte ich die Produktion noch besser und größer machen, und nun war ich auf der Suche nach einem der größten Studios Europas.

Recording Studios

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Ich habe zwei verschiedene Produktionspläne vorbereitet – für das Album und die EP. Nach über 100 E-Mails an die Studios und Labels habe ich entweder gar keine Rückmeldung bekommen oder so eine Antwort: „Sehr gerne! Die Produktion eines Albums wird ca. 60.000 € kosten“ (z.B. Abbey Road Studio). In diesem Moment habe ich angefangen nach Alternativen zu suchen.

Ich habe eine alte Liste mit Kontakten gefunden, welche ich beim Anschauen von Dokus über die Rock-Szene immer aufschreibe. Auf einem kleinen Zettel stand der Name David Bottrill (Producer, Tool)

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Vor sich hin habe ich nur gesagt: „Ok, er wird mir nie antworten, aber ich schreibe ihn einfach aus Spaß mal an“.

Mainstation Music Inc., Canada

Könnt ihr meine Fresse vorstellen, als ich die E-Mail gecheckt und die Antwort von Mainstation Music Inc. gesehen habe? haha …oh man, ich habe selten so gezittert XDDD die E-Mail geöffnet und lese: „Hey, we’ve listened to your music and think, we could talk about our collaboration“. Ich habe ausgerastet!!!! Wie geil ist das denn??  Ne, das kann nicht war sein… haha Diese E-Mail habe ich mehrmals gelesen und dachte, vielleicht habe ich sprachlich was falsch verstanden…

Alle Details zur Produktion und Optionen habe ich mit seinem Studio-Engineer Ryan Mc.Cambridge besprochen – ein super netter Typ mit viel Ahnung. Von meiner Seite habe ich versucht, ihn und David mit meinen Fragen zur Produktion und Showbiz nicht abzuschrecken – ich wollte so viel wissen…

Der Preis für das ganze Album war sehr hoch und ich habe mich entschieden, eine EP zu produzieren. Eine der Optionen war der Flug nach Kanada, aber das wäre immer noch viel zu teuer. Wir haben so ausgemacht, dass wir alles in Deutschland aufnehmen und die Files fürs Mixing und Mastering nach Kanada schicken. Wir hatten keine Zeit für die Suche nach Studios und sind wieder ins Performance Studio in Frankfurt gegangen.

Beide Studios haben ein sehr gutes Angebot für mich gemacht und somit die Produktion überhaupt möglich gemacht  – das war sehr cool und ich bin sehr dankbar dafür! Die Zusammenarbeit war 1A! (Die Produktion selbst würde ich in einem anderen Beitrag besprechen)

Die Gedanken dahinter:

  • Wenn wir zusammen mit David Bottrill produzieren, welcher mit solchen Bands wie Tool, Stone Sour, Dream Theater, Muse, Coheed & Cambria, Godsmack, Placebo ect., erreichen wir die Spitze sehr schnell. Es ist egal, wieviel die Produktion kosten wird – ich mache es! (sehr naiv wieder haha);
  • Die wichtigen Connections zu knüpfen;
  • Ich wollte wissen, wie die Top-Produzenten und Profis arbeiten, und ob wir auch auf diesem Level arbeiten können;
  • Selbsbelohnung! Ich glaube, wenn der 3fache Grammy Award Winning Produzent sagt: „Let’s do this!“, heisst es, dass wir ziemlich geile Musik machen, das Konzept und meine Vision stimmen und dass wir ein Entwicklungspotenzial haben;
  • Das ist eine sehr gute Werbung für die Band.

Die Realität und ein Wermutstropfen:

Ich bin sehr glücklich und dankbar für diese Erfahrung. Das war ein großer Schritt in unserer Bandgeschichte Jetzt weiss ich, wie geil ist das mit Profis und großen Namen zusammen zu arbeiten; ich weiss, wir sind gut genug, um mit solchen Leuten und auf dem Level zu arbeiten, und dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Ein Wermutstropfen kam aber. Mein Bankkonto war wieder fast leer (die Produktionskosten für die EP waren genau so hoch wie die Produktion der ersten Platte). Ich musste die Konzerte, Interviews, Reviews immer noch selbst buchen und die Werbung selbst machen. Immer noch kein Interesse von Labels und Booking-Agenturen. Die EP haben meistens die Freunde von mir gekauft.

Ich möchte es wieder betonen – erwarte keine Hilfe von Recording Studios. Was ich gut fand, dass David and Ryan mir am Anfang unserer Zusammenarbeit ehrlich gesagt haben: „Erwarte keine Label Submissions oder langfristige Deals von uns, weil wir direkt mit Musikern arbeiten und nichts mit Showbiz zu tun haben“. Was ein Studio machen kann, ist nur dich weiter zu empfehlen und ein paar Tipps zu geben, was du weiter machen könntest bzw. verbessern kannst.

Übrigens, hier ist ein kleiner Artikel:

Why Writing Record Labels Won’t Help Your Band Get Signed

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Beitrag ein bisschen helfen und auf ein paar Fragen antworten. Wenn ihr noch mehr Fragen habt, schreibt alles im Kommentarfeld. Ich versuche, auf sie zu antworten. Bleibt cool und freundlich.

Ich wünsche euch viel Erfolg!
Eugene.

Ein passendes Recording Studio. Teil 1

 

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